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Die Haltung mehrerer Hunde in einem Haushalt wird immer beliebter. Der Mensch genießt das Zusammenleben mit seinem Hunderudel und die Beobachtungen, wie die Tiere miteinander umgehen. Das Zusammenleben mit Artgenossen ist für die Hunde, die am liebsten im Rudel leben, ein großer Gewinn.
Für ein harmonisches Zusammenleben der Menschen mit mehreren Hunden müssen jedoch die Vor- und Nachteile genau durchdacht und Überlegungen vor Anschaffung weiterer Hunde getätigt werden.

Mutterhündin und ein Nachkömmling
Eine häufige Kombination sind Mutterhündin und ein Nachkömmling. Die Mutterhündin begeistert vom Wesen, ihrer Gesundheit und Schönheit ihren Besitzer, dass der Wunsch nach einem Welpen aus dem eigenen Wurf fast übermächtig ist. So behalten viele Züchter einen selbst aufgezogenen Welpen und haben ein glückliches kleines Hunderudel. Der Altersabstand zwischen den beiden Hündinnen ist so groß, dass die Rangfolge oft direkt klar und eindeutig ist, es gibt selten Streit. Meist ist das Verhältnis zwischen Mutterhündin und Welpe sehr innig und von Harmonie geprägt und diese sehr enge Beziehung kann ein Leben lang halten. Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht.
Diese Kombination hat aber auch einige Nachteile. Die Mutterhündin umsorgt ihr Hundekind und schirmt es vor anderen Hundekontakten oftmals ab. Aus Hundesicht ein völlig normales Verhalten, für das Hundekind aber von Nachteil, weil kein selbständiges Verhalten erlernt wird. Hier muss der Besitzer dafür sorgen, dass der Welpe eigenständige Erfahrungen sammeln darf, das wiederum erfordert zusätzliche Zeit. Mit dem Welpen die Welpenspielstunde zu besuchen ist zu empfehlen. Umwelttraining und der Beginn vom Gehorsamstraining während die Mutterhündin zu Hause bleibt ein Muss.
Ein Welpe kommt zu einem vorhandenen Hund
Da ist zunächst der günstigste Altersabstand abzuklären. Hundeexperten gehen von einem optimalen Altersunterschied von ca. drei Jahren aus, damit sich die Hunde in ihren Entwicklungsphasen nicht behindern oder negativ beeinflussen. Der ältere Hund ist erwachsen und ausgereift, (hoffentlich) gut erzogen und wesensmäßig so gefestigt, dass er als Welpenmiterzieher eingesetzt werden kann. Die Rangordnung ist meistens klar und ernsthafte Streitigkeiten kaum zu erwarten.
Vom Spielverhalten sollte der Welpe zum vorhandenen Hund „passen“. Ein spielfreudiger Welpe wird durch einen phlegmatischen Hund, der alle Spielaufforderungen ignoriert, frustriert. Andererseits ist ein sehr ruhiger Welpe für einen quirligen Hund kein munterer Spielpartner. Für einen herrschsüchtigen Hund ist ein Welpe, der gleiche Verhaltensweisen zeigt, fatal und Streit spätestens mit dem heranwachsenden Junghund vorprogrammiert.
Rüde/Rüde – Hündin/Hündin – Rüde/Hündin
Alle Kombinationen können hervorragend funktionieren. Am unkompliziertesten ist sicherlich die Vergesellschaftung eines Rüden mit einer Hündin. Allerdings ist hierbei die Frage des unerwünschten Nachwuchses zu klären, denn das Zusammenleben während der Läufigkeit könnte mehr als stressig für alle Beteiligten werden.
Alter Hund/Welpe
Wenn der alte Hund noch fit und rüstig ist, kann ein Welpe eine Bereicherung sein und den „Alten“ wieder jung werden lassen. Ist der alte Hund dagegen körperlich oder krankheitsbedingt bereits sehr eingeschränkt, ist der Welpe eher eine Belastung für den alten Hund, der sich in seiner Ruhe gestört fühlt.
Verschiedene Rassen
Viele Besitzer haben zu einer Rasse eine andere Rasse oder einen Mix ins Haus geholt. Dabei kommt es weniger auf die Rasse als auf den Charakter und Temperament des Zweit- oder Dritthundes an, denn auch innerhalb einer Rasse gibt es große Charakterunterschiede.
Die gleiche Größe erleichtert das gemeinsame Spiel. Für einen Kleinhund ist es zum Beispiel schwierig, sich gegen einen lebhaften Deutschen Doggen Welpen durchzusetzen. Hier muss der Mensch regulierend eingreifen. Viele rassegemischte Hunderudel leben recht problemlos miteinander.
Die Integration des neuen Rudelmitgliedes
In jedem Rudel muss die Integration des neuen Rudelmitgliedes überdacht werden. Wird ein Welpe integriert, gewöhnt sich der Ersthund nach anfänglichem Murren und Ignorieren recht schnell an den neuen Hausgenossen.
Wird ein erwachsener Hund integriert, empfiehlt sich zunächst ein Spaziergang in einer für beide Hunde unbekannter Umgebung. Sind sich die Hunde sympathisch, kann das Experiment zu Hause gewagt werden. Es ist ratsam, Streitigkeiten um Ressourcen von Anbeginn zu vermeiden, indem man den Hunden klare Anweisungen gibt oder anfangs den Neuankömmling getrennt füttert. Auch beengte Räumlichkeiten sind zu vermeiden, denn die Hunde können sich nicht ausweichen, was sie außerhalb beengender Wohnräume tun würden. Wenn die Hunde einen guten Grundgehorsam haben, ist dies sehr hilfreich bei Konflikten.
Der Mensch als Rudelführer
Ein Rudel zu führen setzt große Sachkenntnis und auch ein gewisses Maß an Durchsetzungsfähigkeit, Reaktionsschnelle, Umsichtigkeit und vor allem Ausgeglichenheit voraus. Der Mensch ist kein Artgenosse und somit auch nicht automatisch der Alphahund, sondern er ist Bindungs- und Beziehungspartner, der sich dem Hunderudel gegenüber Respekt verschaffen sollte. Der Mensch sollte sich an die Rangordnung der Hunde anpassen und diese nicht verändern (auch wenn ein unteres Rudelmitglied eigentlich Ihr Liebling ist). In der Literatur gibt es viele zum Teil recht unterschiedliche Ratschläge für das Rudelmanagement, wie Konflikte vermieden und Streitigkeiten gelöst werden. Entscheidend ist, nach welcher Methode Sie selbst am besten mit ihrem Rudel friedlich zusammen leben können und ihr Rudel in der Umwelt ohne Belästigung anderer zurecht kommt.
Meine persönliche Erfahrung mit der Mehrhundehaltung
Es ist zwar eine Herausforderung schon aufgrund der Zeiteinteilung, aber eine Bereicherung für Mensch und Hunde.
Sollten Sie Hilfe benötigen oder unsicher sein, eine verhaltensauffällige Situation in Ihrem Hunderudel einzuschätzen bin ich gerne für Sie da. Auch bei der Integration eines neues Rudelmitgliedes kann ich Sie unterstützen.







